Auf überaus großes Interesse stieß ein Vor-Ort-Termin der SPD-Stadtratsfraktion in Ettmannsdorf-West. Mehr als 50 Interessierte sind auf dem Parkplatz der Gaststätte Ziegelhütte erschienen, um sich über das von der Stadt geplante neue Baugebiet Vogelherd II zu informieren und den Stadträten Ulrike Roidl, Karin Frankerl, Matthias Kuhn, Alfred Braun und Andreas Weinmann ihre meist ablehnende Haltung zur Ausweisung eines neuen Baugebietes zu verdeutlichen.
Der örtliche Stadtrat Matthias Kuhn freute sich über die unerwartet große Resonanz auf die von ihm initiierte Informationsveranstaltung.
Der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Franz Schindler, erläuterte eingangs die Beschlusslage des Stadtrats zur Erweiterung des bestehenden Baugebiets Vogelherd I um ca. 25000 m² zu einem neuen Baugebiet Vogelherd II und bezeichnete die topographische Lage als einmalig im Stadtgebiet. Wer dort ein Haus baue, bekomme einen Logenplatz über die Stadt.
Bei der Besichtigung des bereits gerodeten Gebiets unter Führung durch den ortsansässigen Jäger und Förster Georg Forster wurde anschaulich, wie aufwändig die Erschließung des z.T. sehr steilen Hangs und die Anbindung des neuen Baugebietes an das bestehende Straßen- und Kanalnetz und die Sicherung der Sandsteinabbrüche zu den tiefer liegenden Grundstücken werden würde. Falls technisch überhaupt realisierbar, würde die Erschließung des Gebietes einen massiven Eingriff in Natur und Umwelt bedeuten und so kostenaufwändig werden, dass sich Normalverdiener dort kein Grundstück leisten können.
Trotz der ungebrochenen Nachfrage nach Baugrundstücken in Schwandorf müsse der Stadtrat schon ganz genau prüfen, ob die Erweiterungsfläche am Vogelherd wirklich für die Bebauung geeignet ist. Politisches Ziel der SPD-Fraktion im Stadtrat sei es, vor der Ausweisung und Erschließung weiterer Baugebiete und der damit verbundenen Versiegelung von Grund und Boden und der Eingriffe in Natur und Umwelt erst zu versuchen, in vorhandenen Wohngebieten verträglich nachzuverdichten.
Außerdem müsse es der Stadt darum gehen, es Normalverdienern zu ermöglichen, in Schwandorf ein Grundstück zu erwerben und zu bauen. Dies werde in dem geplanten Baugebiet Vogelherd II wegen des immensen Erschließungsaufwands nicht möglich sein.
Die SPD-Fraktion hält die von vielen Teilnehmern vorgebrachten Bedenken gegen ein neues Baugebiet Vogelherd II deshalb für berechtigt.